Queen Elizabeth
Schiff zwischen Tradition und Moderne
„HI! I’m Elizabeth. Ich bin die bisher jüngste Cunard-Queen, obwohl mein Name nicht auf die amtierende Königin, sondern auf Elizabeth I. im Mittelalter zurückgeht. Aber ich bin ein modernes Kreuzfahrtschiff mit einer guten Prise britischer Tadition. Mögen Sie mit mir die Welt entdecken?“
Die Queen Elizabeth ist als Kreuzfahrtschiff in der Tat eine Weltentdeckerin, die besonders auf ihren Winterrouten auch exotische Ziele ansteuert. Wer die Queen Elizabeth buchen will, sollte wissen: Obwohl sie einen verstärkten Bug hat, um auch atlantische Stürme gut überstehen zu können, verstärkt sie Cunards Präsenz im Bereich der Vergnügungsreisen auf See. Ihr Körper gehört zur „Vista-Klasse“, einer Baureihe, die für unterschiedliche Reedereien auf Kiel gelegt, aber an den Charakter jeder Anbieter-Philosophie angepasst wurde. Die Queen Elizabeth greift dabei auf die 1930-er Jahre zurück, in denen die beiden ersten Cunard-Queens entstanden, und punktet bei ihren Fans mit schönem Art-Déco-Design.
Enjoy your meal!
Natürlich steht im Fokus jeder Kreuzfahrt das Essen. Bei Cunard gibt es drei Restaurant-Kategorien. In welchem Sie speisen, hängt davon ab, welche Kabinen-Kategorie Sie auf der Queen Elizabeth buchen. Wie auf allen drei Cunard-Schiffen ist das mehrere Decks hohe „Britannia“ das Hauptrestaurant. Erlesener geht es in den beiden Grill-Restaurants zu – Service und Speisenauswahl sind von höherer Qualität und die Atmosphäre intimer. In allen drei Gourmet-Tempeln speist man à la carte und bei vollem Service am Platz. Morgens, mittags und abends gibt es außerdem ein Buffet im Lido Restaurant, wo alle Passagiere willkommen sind, die zwanglos speisen möchten – egal, welches Kabinen-Niveau sie auf der Queen Elizabeth buchen. Hier gibt es auch keine fest reservierten Tischplätze, und dennoch wirkt es intimer als auf anderen großen Schiffen, wo das Buffet oft einen Hauch von Kantine verströmt. Das Restaurant „Verandah“ hingegen lädt zur Sonderreservierung ein – wer einen Abend fernab der großen Masse verbringen möchte, wird hier indivduell verwöhnt.
Queen Elizabeth Schiff das mitdenkt
Als modernes Schiff unserer Tage „denkt“ die Queen Elizabeth an alle Gruppen, die sich für eine Reise mit ihr interessieren könnten. Für Kinder zum Beispiel werden Aktivitäten wie Malen und Handwerken, sportliche Wettkämpfe, Disco, Spiele, Pizza Partys, Geschichtenerzählen und Kinderfilme angeboten, Teens kommen eher bei Spielekonsolen, Tanzvergnügen, Partys, abendlichem Filmprogramm oder einem Tischtennis-Wettbewerb auf ihre Kosten. Alleinreisende treffen sich zum geselligen Beisammensein, wenn sie sich nicht schon auf der Tanzfläche kennengelernt haben. Nach guter, alter Tradition hat Cunard Gentleman Hosts an Bord, welche alleinreisende Damen zum Tanz auffordern, und neuerdings sogar entsprechende Ladies für alleinreisende Herren. Reisende aus Deutschland, Östereich und der Schweiz sollten beachten, dass all diese Angebote in englischer Sprache vorgehalten werden, wenn sie die Queen Elizabeth buchen möchten. Auch LGBT-Treffen gibt es unter dem US-üblichen Code „Friends of Dorothy“. Auf Gehbehinderte stellt man sich vorab mit einem Fragebogen bestmöglich ein; es gibt an Bord rollstuhlgerechte Kabinen sowie barrierefreien Zugang zu allen öffentlichen Räumen.
Größe bedeutet Vielfalt
Reisende, welche die Queen Elizabeth buchen, sind auf der Suche nach einem Kreuzfahrtschiff unserer Tage, auf dem sie das Flair der glanzvollen Ära der Ozeanriesen noch am Rockzipfel erwischen. Genau das findet man bei Großbritanniens Traditionsreederei; es hat einen Namen: Cunard Queen Elizabeth. Dabei ist rasches Umschalten gefragt: Sportmöglichkeiten, der Spa- und Wellnessbereich, Swimmingpools nebst Whirlpools, moderne Kommunikation im Internet-Center, alles das korrespondiert kompromisslos mit dem Hier und Jetzt. Das kuschelige Gefühl in der Kabine, die hellen Farbtöne mit Elementen in Holzoptik, schmeicheln der Seele, während das Foyer mit seinen berberfarbenen Teppichböden, dem Flügel und den geschwungenen Treppen, die einen Blick aufs darüber liegende Deck erlauben, ebenso aus einem vornehmen Hotel im Londoner Westend stammen könnten wie die Garden Lounge mit ihren Korbmöbeln, der Harfe und der großen Glaskuppel. Das Café Carinthia hat hingegen eher Wohnzimmer-Atmosphäre. Der Midship’s Bar gelingt es, vor altehrwürdigen Karten der Fahrtgebiete kleine, etwas abgeschiedene Sitzecken zu schaffen, wo ein Passagier, ein Ehepaar oder eine kleine Gruppe von den Passanten zwar getrennt ist, sich aber dem hingeben kann, was Kreuzfahrer ohnehin gerne tun: Leute gucken. Inklusive Gespräch über die lieben Mitreisenden. Seite an Seite mit ihnen sitzt man hingegen im Golden Lion Pub, einer Anleihe von der in Dubai endgültig vor Anker gegangenen Vorgängerin Queen Elizabeth 2, wo der Pub heute der älteste des Wüstenemirats ist. Somit hat auch die Ausgabe an Bord der Queen Elizabeth viel Geschichte zu bieten, die aber bei einem Pint guten, englischen Bieres schnell in den Hintergrund rückt. Dass auch gute Gin- und Whisk(e)y-Sorten in den Regalen stehen, versteht sich von selbst. Die Sprossenfenster, der rotgemusterte Teppichboden, die ledergepolsterten Sitzbänke – alles das könnte in der Dorfkneipe einer Hebriden-Insel ebenso zu finden sein wie es die Pubs in London ziert. Ein gutes Stück britischer Heimat, das über die Meere schwimmt. Geht man weiter in den Commodore Club, so fällt auf, dass es den Innenrchitekte hier wiederum gelingt, gediegen-britisches Flair anders zu inerpretieren. Der Panorama-Blick in Fahrtrichtung prägt allerdings den Raum auch mehr als alles andere. Wiederkehrendes Gestaltungs-Element ist am Pool wie in der Midships Bar die Windrose.
Grandezza lockt bei Cunard: Queen Elizabeth bei Tag und Nacht
Neben den kleinen Locations gibt es natürlich auch große – und wo vom Glücksspielverbot geplagte Amerikaner mitreisen auch ein Casino mit Automatenspiel, Roulette und Black Jack. Gleich 830 Gäste fasst das Royal Court Theatre. Das Vorbild im Londoner Stadtteil Chelsea hat nur gut halb so viele Plätze. Glamouröse Shows sind auf diesen Brettern daheim – in London wie an Bord. Wenn mal kein Live-Programm die Bühne belebt, wird das Theater auch als extravagantes Kino genutzt. Noch britischer sind da nur die rauschenden Ballnächte im Queens Room – auch den hat es auf allen Cunard-Queens gegeben, und sein Layout fällt immer ähnlich aus: langgestreckte, ovale Tanzfläche in der Mitte, Tische im Stil eines schicken Caféhauses an den Seiten, zwei Decks hoch, zwei glitzernde Kristall-Lüster darüber. Für die reifere Generation ist der Ball in schicker Abendkleidung, mit Musik und Tanz die Krönung des Tages, für jüngere Semester eher der Auftakt, um anschließend im Yacht Club, der eher Nacht Club heißen müsste, abzuhotten. Eine Band und ein DJ teilen sich die Aufgabe, die Nacht erfolgreich zum Tage zu machen.
Cunard zelebriert auch auf dieser Queen eine Menge Tradition. 2012 kam sie zum ersten Mal nach Hamburg, wo sie ihre ältere Schwester QM2 traf, und bisweilen gibt es Rendezvous zwischen allen drei Cunard-Queens, so zum Beispiel 2015 in Liverpool zum 175. Jubiläum der Reederei. 2017 wurde an Bord der 50. Geburtstag der inzwischen außer Dienst gestellten Vorgängerin Queen Elizabeth 2 gefeiert. Man denkt jedoch auch an die Umwelt: Bei einem Werftaufenthalt 2014 bei Blohm & Voss in Hamburg hat Cunard Queen Elizabeh mit Abgasreinigungsanlagen nachgerüstet. Lange wird die Queen Elizabeth nicht mehr das jüngste Schiff von Cuard sein; eine vierte Queen ist schon in Planung. 2022 soll sie fertig werden. Welchen Namen sie trägt, ist noch nicht bekannt – ob Reisende, welche die Queen Elizabeth buchen, wohl Vorschläge machen dürfen? Oder vielleicht beschert die Geschichte bis dahin eine namensgebende Queen Camilla?